Tag 1 - Hohnstein/Paris

Pünktlich eine Stunde vorm Weckerklingeln erwacht und unter die Dusche gehüpft. Zum Frühstück gab es neben der immernoch hervorragenden Aussicht a Dippl Kaffee.

Hohnstein Frühstück

Kurz nachdem die Sonne sich wieder blicken ließ war es auch schon wieder Zeit das Schlafgerümpel zusammen zu packen und in den Bus zu steigen… schließlich beginnt jede gute Rallye mit einer Busfahrt. Fast pünktlich wurden wir bei unseren Autos auf dem Marktplatz abgesetzt. Dort warteten auch bekannte und unbekannte Leute. Darunter Familienmitglieder, Freunde und Sponsoren… oder eine Mischung aus all dem. Viele haben den langen Weg zu so früher Stunde auf sich genommen um sicherzugehen, dass wir wirklich endlich abhauen.

Nachdem wir alle auf Betriebstemperatur gekühlt wurden (es war recht kalt) wurde auch schon das Kommando zum Aufsitzen gegeben. Das Schlumpfmobil verließ den Markt auf Position 2, direkt hinter Mike. Dazu erklang die einzige richtige CD an Bord:

LegoSputnik

Der Plan

Jeder hatte am Vorabend seine Aufgabe bekommen. Christian musste sich direkt nach dem Start um den ersten GeoCache bemühen. Mit seinem BMW sollte er den dadurch entstandenen Rückstand bis Nürnberg wieder aufgeholt haben. Mike musste seinen Kleinen noch in Reichenbach abliefern, also schnell vorn weg fahren um dann auch bis Nürnberg wieder zum Blauen Wunder aufzuholen. Holger übernahm die erste Fahrerschicht im Blauen Kasten.

Da jedes der 3 Autos in anderer Geschwindigkeit und teilweise auch Richtung unterwegs war, brach der Funktkontakt im bergigen Startgebiet schnell ab. Nun war gutes Timing gefragt um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Die Sonne begann ihr tägliches Wunderwerk und erhitzte die Straßen… so wird der Weg nach Paris nicht kürzer.

Noch ein Foto zur Erinnerung, dass mr unner Arzgebirg in dr Fremd net ganz vergassn.

Erzgebirge

Kurz nach Stollberg wurden wir dann noch von jubelnten Menschenmassen auf 2 Brücken verabschiedet. Natürlich kam die Hupe zum Einsatz um den Gruß zu erwiedern. Meine Frage, ob man die Hupe auch draußen hört oder ob die Hupe im Handschuhfach verbaut ist wurde nur mit einem enttäuschten Blick beantwortet.

Stollberg

Stollberg2

Mike war also in Reichenbach abgefahren, Christian war kurz vor der Autobahnauffahrt in Nähe Pirna und wir gerade an Stollberg vorbei. Soweit so gut. Langsam bekam der Blaue Elefant etwas Durst und wir haben bei Hof die erste kurze Tankpause eingelegt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich der Fahrer getauscht. Wir hatten uns vorher geeinigt, dass ein Fahrertausch ausschließlich bei stehendem Fahrzeug stattfinden sollte.

Mir wurde versichert, dass das schiefe Lenkrad beim Geradeausfahren nur damit zusammenhängt, dass es der leitende Monteur schief angebaut hat und danach nicht mehr richten konnte, da das Spezialwerkzeug nichtmehr verfügbar war. Bis 110-115 km/h bleibt das Blaue Monster ganz gut beherrschbar. Für jede Geschwindigkeit darüber sollte man an mindestens zwei NASA Missionen teilgenommen haben, bei denen der Bordcomputer versagte und sämtliche Manöver manuell durchgeführt werden mussten.

Wir passierten Nürnberg. Wenn alles nach Plan lief sollte sich die zwei Satellitenautos in Kürze wieder beim Mutterschiff einfinden. Und tatsächlich, nach den ersten Kilometern auf der A6 ertönte Mikes berauschte Stimme aus dem Funkgerät. Wenn jetzt noch Christian zu uns aufschließen würde könnten wir am nächsten Autohof unsere Mittagspause durchführen. Die Uhr zeigte bereits auf die zweite Stunde. Lange Ruhe, kein BMW zu sehen, der nächste Autohof steht kurz bevor… gerade noch rechtzeitig erklang Christians Stimme. We love it when a plan comes together!

Nach einer kleinen Stärkung und ein paar umgefüllten Kanistern ging es mit Linda am Steuer weiter Richtung Frankreich. Nach kurzer Zeit hatte sich das Gespann aus den 3 Autos aufeinander eingespielt und Linda war schier begeistert von den Möglichkeiten und dem Komfort der dadurch dem Führungsfahrzeug eröffnet wurde.

Die letzte Pause in Deutschland haben wir zum Volltanken genutzt. Beim Grenzübertritt trat zunächst etwas Verwirrung auf. Die 2 Bezahleinheiten waren für große LKW oder PKW positioniert… das Fahrerfenster des Blauen Riesen lag genau dazwischen. Auch hatte der Fahrzeugführer (diesmal Holger) Probleme den richtigen Schlitz fürs Geld zu finden. 7.20 EUR, mehr als Christian oder Mike. Vermutlich weil wir noch ein halbes zerlegtes Auto geladen haben.

France

In Frankreich scheint 110 km/h eine gängige Geschwindigkeitsbegrenzung für Autobahnen zu sein, wie für den Blauen Blitz gemacht. Christian hat mit Mike noch einen unplanmäßigen Zwischenstopp eingelegt, um das Rad rechts/hinten wieder auf Betriebsdruck zu bringen.

Auch 158 km vor Hoteleinfahrt und höllischen 90 Grad im Fußraum geht kein Funkkontakt zu Ende, ohne dass Christian nicht mindestens einmal nachgefragt hat “Waaaas?”.

Letzte Nottankung vor dem Ziel. Noch 64 km und der Blauen Kirsche wäre fast der Sprit ausgegangen. Rechtzeitig durch den verantwortungsbewussten Fahrzeugführer wurde der letzte Halt vor dem Ziel angekündigt und kurz darauf bereits umgesetzt. Etwas verwundert war ich. als wir die Beifahrertür öffneten und uns ein Hobbit im vorbeirennen einen Ring in den Fußraum warf.

Geschafft. Im wohl schönsten Hotel der Pariser Vorstadt angekommen. Erstmal buzeln…

Etappenlänge 1081.55 km
Dauer 13 h 07 min
Durchschnittsgeschwindigkeit (inkl. Standzeiten) 82.45 km/h
min. Höhe 54 m NN
max. Höhe 646 m NN
Höhenmeter hoch/runter 8865 m / 9049 m

Hohnstein-Paris Route

Hohnstein-Paris

February 27, 2016
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