Tag 10 - Laayoune/Dakhla

Der Abend im Beduinencamp verlief etwas anders als es die Veteranen erwartet hatten. Die beliebten Zelte waren schon weg, ok wir waren etwas spät dran. Aber auch das große Gemeinschaftszelt, von dem immer berichtet wurde wie gemütlich es ist war verschwunden. Das bei den anderen Teamteilnehmern beliebte Kamelfleisch war auch schon aus. So kochten wir uns also wieder einen Topf Nudeln und ließen den Abend bei unseren Autos ausklingen. Fast zumindest…

Nachdem ich bei den Nachbarn 1-11 Mexikaner schnabbulierte erklang plötzlich ein sehr penetrantes Sirenengeräusch. Ein Experte des MDR Teams hatte seinen Koffer mit einem Alarm gesichert, der irgendwie von seinem Kollegen ausgelöst wurde. Alle noch wachen Personen auf dem Zeltplatz stürmten zu ihm, hielten ihm irgendwas als Mikrofonatrappe unter die Nase und stellten die schon so oft gehörten Fragen:

Denkst du, dass du damit die Rallye noch zuende fahren kannst?

Wisst ihr schon wo das Problem liegt?

Ich habe mich köstlich amüsiert, vor allem da der Ausschalter des Alarms vom Kollegen im VAN einfach nach draußen in die Dunkelheit geworfen wurde. Nachdem Tasche vergraben und Kaputt schlaaaang abgewählt wurden entfernte ein vermutlich noch nüchterner Teilnehmer die Batterie und alle gingen wieder zu ihren Autos zurück.

Um Mitternacht ließen wir noch ein zwei Raketen zu Christians Ehrentag los (der wird nämlich heute 22) und dann hat sich auch der Rest in die Koje gelegt.

Das mit dem Duschen haben wir heute nicht durchgezogen. Der Zustand selbiger war nicht einladend und der Salzgehalt des Wassers glich einer gesättigten Lösung. Da wir heute Abend (hoffentlich) in einem wunderschönen Hotel in Dakhla einchecken werden wir dieses Versäumnis dann nachholen. Bevor wir unsere eingestaubten Autos wieder in Bewegungs setzten schaute sich Holger zusammen mit Alex vom Team chat noir chat blanc Christans Kerzenstecker an. Alex hatte das nötige Werkzeug dabei um die Kerze auszubauen. Der Einsatz wurde aber bis Dakhla verschoben. Dort haben wir morgen einen Ruhetag und genug Zeit um das Auto einmal zu zerlegen, wieder zusammen zusetzen und auf Funktion zu überprüfen.

An der ersten Tankstelle in Laayoune füllten wir alle Autos und Kanister wieder auf. Da wir uns gerade in einer Zollfreien Zone bewegen tankten wir 154 L für einen Preis von 0.44 EUR / L. Schnäppchen.

Gefrühstückt haben wir anschließend kurz nach Laayoune: Kaffee und Omelette. Gut gestärkt ging es an der Küste entlang zum ersten Geocache des Tages: Captains Grab.

Captains Grab 1

Captains Grab 2

Ein paar Muscheln eingesackt, Christian und Mike wurden von einem Einsiedler zum Tee eingeladen. Dieser bereitete den Tee nicht nur auf faßinierende Art und Weise zu sondern zeigte den Zwei auch wo in etwa der Cache ist. Richtig gefunden hat ihn keiner. Noch ein paar Fotos und dann ging es weiter zum nächsten Checkpoint.

Hier befand sich eine Gesteinsformation die laut Orga an die Barbarine in der Sächsischen Schweiz erinnern soll… nunja.

barbarine 1

barbarine 2

Christians BMW klang nun wie ein richtiges Auto. Der Auspuff war immernoch ordentlich an einer von drei Halterungen befestigt und erzeugte zusätzlich zum fehlenden Zylinder einen satten Sound. Allerdings musste Christian für Funkverkehr mit einer bestimmten Drehzahl (2500) rollend fahren. Das Gaspedal durfte dabei nur mit der Präzision eines Gehirnschiurgen bedient werden. Jede andere Fahrsituation war so laut, dass der Funk unverständlich war.

Am nächsten Cache trafen wir auf viele andere Rallyeteilnehmer. Jeder wollte auf dem Vorsprung ein Foto von seinem Auto. Nachdem das Kamerateam endlich die Bühne freigab waren wir an der Reihe.

Vorsprung

Noch ein paar Kilometer bis Dakhla. Das Wetter war hervorragend, abgesehen vom Wind, welcher auch als Vorbote einer menschheitsvernichtenden Katastrophe interpretiert werden könnte.

Ein letzter Stop kurz vor der Einfahrt in Dakhla.

Letzter Cache1

Letzter Cahce2

Und dann ging es während die Sonne langsam verschwand in die Stadt unser Hotel suchen. Es war auch schnell gefunden und nachdem die etwas unübersichtlcihe Parksituation geklärt war wurden wir erstmal mit einem ausgiebigen Geldregen begrüßt. Ein Mitarbeiter auf dem Dach hat bei einer waghalsigen Lastenaufzugsaktion seinen Geldbeutel verloren. Die Zimmer sind ausgezeichnet. Aber am wichtigsten war erstmal eine ausgiebige Dusche.

Zum Abendessen ging es ein paar Meter am Strand entlang. Uns wurde ein Spanier empfohlen. Die nächste Herausforderung war die Bestellung. Die Karte war in Spanisch und der Kellner verstand nur Französisch und Spanisch. Wir waren also in ein Französisch/Arabisch sprechendes Land gefahren um mit einer Spanischen Speisekarte Russisch Roulette zu spielen.

Der Fisch und die Kotlettes waren ausgezeichnet. Die Tortillas dafür furchtbar. Morgen schauen wir dann woanders hin.

Dakhla

Etappenlänge 583.11 km
Dauer 11 h 24 min
Durchschnittsgeschwindigkeit (inkl. Standzeiten) 51.14 km/h
min. Höhe 3 m NN
max. Höhe 176 m NN
Höhenmeter hoch/runter 1744 m / 1756 m

Laayounne Dakhla Route

Laayoune Dakhla

March 07, 2016
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