Tag 17 - Nouakchott Ruhetag

Nach der verrückten Nacht gestern war heute ein Ruhetag angesetzt. Und diesmal sollte es wirklich ein Ruhetag sein. Ausgebuzelt ging es zum Frühstück, diesmal leider ohne richtigem Kaffee. Mike war immernoch niedergeschlagen aber war dabei die Ereignisse zu verarbeiten.

Den Vormittag nutzen Christian, Linda und Mike um einen Abstecher in die Stadt zu unternehmen. Sie berichteten von willkürlichen Fahr- und Parkweisen der Einwohner. Dromedare kreuzten die Straßen, die Hupe lief heiß. Eine Ziege ließ sich lieber die Plastiktüte schmecken, als die Leckerlies die darin verpackt waren. Erinnert etwas an unsere Katze. Die Expeditionsgruppe erfüllte ihre selbstgestellten Aufgaben. Sie organisierte eine Internetverbindung und frisches Obst. Ich schrieb zusammen mit Holger die Examensprüfung für die Lehrwerkstatt. In einer Woche wird diese Holger in Banjul durchführen.

Ansonsten haben wir den Tag in Strandnähe verbracht. Rumgammeln und Cola trinken. Als ob bei Mike nicht schon genug schief gegangen wäre musste er heute feststellen, dass seine am Auto montierte Kamera anscheinend eine besondere Art von SmartCam ist und einfach alte Videos überschreibt, wenn die Speicherkarte voll läuft. Alle Aufnahmen bis auf die der letzten 2-3 Tage waren verloren.

Am Abend kam die Botschaft, dass der Lupo von Mike bis St. Louis geschleppt werden muss. Das Schlumpfmobil wird der Schlepper sein. Da wir morgen relativ zeitig (8oo Uhr) hier starten müssen, haben wir den Lupo schonmal in Startposition gerollt. Durch ein Versehen war ein Gang eingelegt und der Lupo ließ sich schieben… der Motor war also noch nicht fest. Ein Hoffnungsschimmer?

Schnell war eine Batterie samt Starterkabel organisiert. Mit der Erwartung eines lauten Knalls gab Holger das Kommando zum Drehen lassen. Die Glühkerzen waren entfernt und Holger stand zu diesem Zeitpunkt direkt vor der Motorhaube. Der Motor drehte sich. Eine Fontäne aus dem Höllengemisch Öl und Wasser schoss mit der Präzision eines französischen Springbrunnens (?) direkt in das Gesicht des im Gespräch vertieften Kfz-Meisters Holger. Dieser versuchte durch unmenschlich klingende Schrei- und Hustversuche die braune Brühe abzuwehren. Vergeblich. Die Schaulustigen gaben den Versuch das Lachen zu unterdrücken schnell auf.

Mike drehte die Glühkerzen erstmal wieder in den Motor. Die Hoffnung stirbt in St. Louis.

Camp

March 14, 2016
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